GTS-Treffen 2006

In diesem Jahr traf sich die GTS-Gemeinde in Arcen, Niederlande.

Als Location haben Rob und sein Team die Gebäude und das Gelände der Brauerei „Hertog Jan“, direkt an der Maas gelegen, gewählt.

Unser Freitag begann morgens um vier Uhr, denn um fünfe war Abfahrt. Man will ja nicht der letzte sein… Bis Bremen kamen wir mit trockenen Reifen, aber dann schlug Petrus zu. Von Bremen bis Münster wurden wir richtig geduscht. Wir blieben zwar dank der Regenkombis trocken, meine Putzstunden in der Werkstatt wurden aber innerhalb von 10 Minuten ad absurdum geführt. Sysiphus lässt grüßen, grmmmpff. Auf dem Rastplatz Münster-Süd konnten wir uns dann von den Ganzkörperkondomen befreien und sind trocken bis Arcen gekommen.

In Arcen angekommen hatten wir den Eindruck, dass sich die Tag/Nacht-Grenze in die Niederlande verschoben hat. Es war beängstigend dunkel und keine 15 Minuten später brachen alle himmlischen Dämme. Oh oh, was das wohl wird…

So nach und Nach trudelten immer mehr Teilnehmer ein und es gab ein allgemeines, großes Hallo. Aus dem Schwarzwald reiste die „Weichei-Fraktion“(Sorry Helmuth, konnte ich mir nicht verkneifen) mit dem Auto an.

Es wurde aber leider nicht der gewohnt große Auflauf am Freitag, weil viele angemeldete Teilnehmer sich trotz Anmeldung nicht blicken ließen. Schlechtes Wetter hin oder her, man kann sich dann zumindest abmelden. Die Enttäuschung über dieses Verhalten konnte man Rob richtig ansehen.

Paul alias Dr. GTS war schon in seinem Element und er hat das ganze Wochenende geschraubt. Am Sonntag hat er dann Time out angemeldet. Man rätselte darüber ob es am leckeren Bier lag oder an den Friteusen-Abgasen der Küche, denen er in seinem Zelt das ganze Wochenende ausgesetzt war. Ich hoffe es geht ihm inzwischen wieder besser.

Nachdem wir uns in unserem Appartement wieder landfein gemacht hatten, ging es zurück zur Brauerei und der Freitagabend begann mit lecker Bier. Nach einem Jahr hat man sich viel zu erzählen und wurde viel gelacht. Man glaubt es kaum, wir konnten sogar draußen sitzen, zumindest zeitweise.

Ein kleiner Wermutstropfen war die Preispolitik des Wirtes. Wenn man sich die Chips gekauft hat und damit bezahlte, hat man für eine Cola oder ein Wasser 1,80 €uro gezahlt. Wurde das gleiche Getränk bar bezahlt, gingen nur 1,50 €uro über den Tresen. Wenn die Differenz für den guten Zweck bestimmt war, null Problemo. Wenn nicht , naja…

Aber dafür konnten Rob und ein Team ja nichts und das ist auch kein Vorwurf in diese Richtung.

Der Samstag begann mit einem Frühstück vom Bäcker am Marktplatz. Danach ging es mit dem Shuttle-Service zur Brauerei. Es wurde für die Ausfahrt zum Sammeln geblasen.

So nach und nach kamen immer mehr Teilnehmer an, so dass wir am Ende doch noch auf knapp 50 GTSsen kamen. Der Gesichtsausdruck von Rob hatte sich merklich gebessert.

Die Ausfahrt war wirklich toll und es ist immer wieder ein Erlebnis mit einer so großen Horde unterwegs zu sein. Die Absperrer machten einen fantastischen Job und es kam nur einmal zum Stau als eine Schranke geschlossen wurde.

Mittagspause war in einem American-Diner-Restaurant und es hieß zwei Stunden „all you can eat“. Eine Riesenauswahl lud zum Schlemmen ein. Ich habe viele genudelte GTS-Fahrer gesehen und der eine oder andere musste bestimmt die Federvorspannung am Federbein dem geänderten Gewicht anpassen…

Nach den zwei Stunden ging es dann weiter durch die schöne Landschaft und auf Deichen entlang zurück nach Arcen. Natürlich durfte der obligatorische Fototermin nicht fehlen, der uns aber leider dazu verdonnerte die letzten sieben Kilometer doch noch geduscht zu werden.

Gegen 17.00 Uhr trafen wir wieder an der Brauerei ein und die Gruppe löste sich bis 20.00 Uhr erstmal auf.

Um 20.00 Uhr traf man sich wieder und der Abend begann mit der offiziellen Begrüßung durch Rob. Auf der Auktion zugunsten von „M.A.-RUN“, einem Verein der mit Gespannen Ausfahrten für Behinderte organisiert, wurden viele wertvolle Accessoirs und eine Menge Feuerzeuge, die von Yamaha, Schenker und der Brauerei gestiftet wurden, unter den Hammer gebracht. Sogar eine „Tatüte“ wurde an den Mann gebracht.

Es folgte die Pokalverleihung. Der Pokal für die weiteste Anfahrt ging an Asco aus Schweden, der 1310 Kilometer abgespult hat, um mit uns zu feiern. So was nennt man Einstellung. Beim schönsten Bike gab es zwei Trophäen: Der zweite Platz ging an „das gelbe Gespann“ und den ersten machte unsere Picasso nach Bad Herrenalp zum zweiten Mal in Folge. Als persönliches Highlight des Wochenendes wird mir aber die Verleihung des von den Gastgebern ins Leben gerufenen „Ralph Weiss Award“ in Erinnerung bleiben. Dieser Award wird nun jährlich an Leute verliehen, die sich um die GTS-Szene verdient gemacht haben. Wir wissen alle was Ralph († 23.04.2006) für die Szene getan hat und es erfüllt mich mit großem Stolz diese Auszeichnung als erster entgegennehmen zu dürfen. Das bedeutet mir sehr viel. Da hat man einen Riesenkloß im Hals.

Im Anschluss an die Pokalverleihung folgte eine Gedenkminute für Ralph und alle anderen tödlich verunglückten Motorradfahrer.

Dann ging es wieder hoch her und die Stimmung war richtig super. Schade ist nur, dass so ein Abend immer so schnell vergeht. Gegen 00.00 Uhr brachte uns der Shuttle-Bus zurück zur Pension.

Am Sonntagmorgen dann Frühstück im benachbarten Hotel und es folgte der Abschied bei der Brauerei. Nun heißt es wieder ein Jahr warten bis zum Wiedersehen in Wangels/Schleswig-Holstein. Die Rücktour verlief bis auf die letzen 60 Kilometer trocken. Aber dann: Volles Programm. Metzeler Roadtec Z6 im Regen…ein Traum.

Ein paar Bilder habe ich doch noch: